von Mario Balmer aus Dachsen am 25.04.2018 07:47
Ich bin auf meinen Spaziergängen in der Gegend ab und zu auf die Kunstwerke von Albert gestossen ohne zu wissen wer diese geschaffen hatte. Seine Kunstwerke beeindrucken durch ihre unglaubliche Ausdrucksweise. Seine Genialität aus Schrott wunderbares zu schaffen ist einfach toll. Danke Albert
Monat: November 2018
Betrachtung von Albert Kramer
Gedicht von Illy Peter
25 Jahre Eisenplastiken Jubiläums Ausstellung 1996
25 Jahre Eisenplastiken von Albert Kramer - Jubiläums Ausstellung im Berg, Marthalen 1996
Seit seiner ersten Teilnahme an einer Ausstellung, nämlich am 27 Oktober 1971, sind es genau 25 Jahre vergangen.
Zu diesem Anlass hatte er eine Jubiläumsausstellung in seinem Haus "Im Berg" Marthalen vorbereitet und eine Broschüre geschaffen, die einen Überblick über seine bisherige künstlerische Tätigkeit gab. Kramer hatte über 40 Ausstellungen mit gutem Erfolg bis damals teilgenommen.
Eine besondere Freude war für ihn, dass sein Sohn Bernhard der seit einigen Jahren Bilder malt, auch an der Ausstellung teilgenommen hatte.
Zeitungsausschnitte Landbote Winterthur 25jahre2 Andelfinger Zeitung 25jahre1
An der Vernissage kamen über 100 Besucher und der laufenden Ausstellung noch viele mehr.
Laudatio von Elmar Zimmermann, Diskussionen vor dem Haus
links; Ausstellung in der Garage
rechts: 20vor4 Galerie im Keller
25 Jahre Eisenplastiken von Albert Kramer
28 Seiten, Interessante Biographie, tolle Gedichte und mit 30 s/w Fotos, 21x21cm
nicht mehr erhältlich.
Gedichte, Mythos, Chinesische Weisheiten und Sagen
Viele Geschichten und Verse hatte Albert Kramer geschrieben, Betrachtung Schöpferische Kraft.
Viele Dankensbriefe hatte Er bekommen, Hier ein kleiner ausschnitt von Illy Peter
Unzählige Zeitungsartikel sind bei jeder Ausstellung veröffentlicht worden. Leider ist es nicht möglich, all diese hier zu veröffentlichen. Viele Ordner und Dokumente befindet sich im Privatbesitz.
Die Bank
Auf der Bank zwei junge süsse einst sassen,
genüsslich einen sauren Apfel assen.
Wo sind die holden dereinst geblieben,
tun sie sich wohl nicht mehr lieben?
Verflossen sind schon viele gute Jahre,
den beiden auf den Kopf ergraut die Haare.
Schaut durch die Bank da nicht ein junger Apfelbaum?
Er erzählt die Geschichte vom fernen Jugendtraum.
Was der Vogel sich dazu denken mag?
Wir erratens nicht nicht in der Nacht und nicht am Tag.
Diese Skulptur war an der PANORAMA THURGAU 91, 700 Jahre Eidgenossenschaft Ausgestellt
Betonmaschinen Hahn
Auf seinem kleinen Grundstuck im stillen Tal wollte das Männlein in der Laterne ein schmuckes Häuslein bauen. Zum Erstaunen vieler Leute, wollte es die Planung und die Bauarbeit vom Keller bis zum Dach selber ausführen. Doch die Obrigkeit von Apfelkofen konnte von Gesetzes wegen diesen Bauvorhaben nicht zustimmen.
Schon viele Jahre sind vergangen, seine Betonmaschine blieb unberührt auf der Parzelle stehen. Inzwischen hat sich von nahen Wald ein Eulenpaar im Behälter eingenistet und Junge bekommen. Allerlei Zwitschervögel und Kriechtiere machen an diesem gemütlichen Ort eine kleine Rast. Statt sich dieser Umstände wegen zu grämen, spielt das Latternenmännlein eine fröhliche Melodie auf seiner Flöte. Nachbars Hahn hat sich auf die Betonmaschine gesetzt und ermahnt Behörde und Volk zur Wachsamkeit.
Sonnenaufgang (Sekundarschulhaus Marthalen)
Die aufgehende Sonne, Hoffnung für jeden Tag.
Der Mond blickt in den Tag hinein.
Eine Kletterpflanze ist ein Teil der Schöpfung.
Vogelschule, Hoffnung, frohes Treiben.
Specht oben links, der Schulpräsident,
rechts ein weiterer Schulpfleger.
Hahn auf der linken Seite, begrüsst den Morgen.
Eule auf der rechten Seite, geruhsame Nacht.
Einige Vögel sitzen verkehrt auf den Drähten,
diese sind zu spät zur Schule gekommen,
weil sie noch am Kirschen picken waren.
Chinesische Weisheit
Wenn Du einen grünen Zweig im Herzen trägst,
wird sich ein singender Vogel darauf niederlassen.
Die Schlüsselkrippe von Eisenplastiker Albert Kramer, Marthalen
Prolog
Irgendwie haben Schlüssel mich immer fasziniert. Mit einem Schlüssel kann man sein Haus öffnen – auch für andere Menschen, oder sich abgrenzen und schützen, wenn dies nötig ist. All dies erlaubt ein Türschloss mit einem einfachen Schlüssel und die Wirkung ist gross. In meiner Kindheit im grossen behäbigen Emmentaler Haus mit den vielen Bewohnern, wusste man oft nicht, wer nachts der letzte oder die letzte ist und man liess einfach die Türe unverschlossen und als Spätheimkehrer wollte man auch nicht unbedingt, dass die strengen Eltern durch das Abschliessen der dicken Türe „geweckt“ wurden. So leise wie es eben ging, mied man die knarrende und quitschende Holztreppestufen und schlich nach oben und Bett. Meine Eltern waren als Täufer ausserordentlich gastfreundlich und mancher Besucher machte uns aufmerksam auf die handgeschmiedeten Türbeschläge, samt Schlössern.
Als „gwundriges“ Kind nahm ich diese Bemerkungen auf und das Betrachten von alten Schlüsseln faszinierte mich.
Wie ich zur schönen Schlüsselkrippe kam
Albert Kramer ist ein Jugendfreund meines Mannes und welch ein Zufall, seine Frau Lotti ist meine Grosscousine – Lottis Vater war der Cousin meines Vaters. Die rostige Metallkunst von Albert Kramer hat für mich eine grosse Faszination. Auf einem Flohmarkt entdeckte ich einen ganzen Bund alter rostiger Schlüssel. Mehr aus Spass fragte ich den Künstler, ob er mir daraus nicht eine Krippe bauen könne. „Nein, meinte er, das gibt nichts Gescheites!“ Nach vier Wochen kommt er vorbei mit einem alten Türschloss auf der flachen Hand und darauf arrangiert sind Schlüssel zu Maria, Josef und dem Jesus Kind geformt, samt Kuh und Esel – alles aus Schlüsseln gefertigt. Ich bin sprachlos, was für ein Kunstwerk! Ganz andächtig zeigt er aufs Kind in der Krippe und sagt: „Bitte sag den Leuten, die diese Krippe sehen, dass dieser kleine Schlüssel in der Krippe der Schlüssel zum Leben bedeutet!“
Unterdessen ist noch eine zweite Kramer-Schlüsselkrippe dazu gekommen, diese aber nun mit zwei Palmen, unverwechselbar die Handschrift von Albert. Ohne Patina muss das Original sein, rostig und nicht mit Antirost bestrichen, wie dies leider schon mit einigen seiner Kunstwerke geschehen ist. Wie er finde ich, dass damit wie Leben aus den Kunstwerken ausgelöscht und ausgehaucht wird. Bestes Beispiel dazu ist der Brückenvogel auf der Weinlandbrücke in Andelfingen.
Lydia Flachsmann-Baumgartner